Guten Tag, ich bin Lukas Pieschel, 14 Jahre alt und gehe in die 10D. Vom 30.08-27.09.2025 war ich zu Gast im Collège Leo Drouyn in Verac, Frankreich.
Mein französischer Austauschschüler Bastien war letztes Schuljahr, im Juni, in Deutschland. Gemeinsam unternahmen wir einige Ausflüge; wir besichtigten zum Beispiel das Salzbergwerk Bad-Reichenhall, Frankfurt, Darmstadt und das Felsenmeer. Wir hatten viel Glück mit dem Wetter: die Sonne schien viel und so hatten wir perfekte Voraussetzungen für Outdoor-Aktivitäten. Die Zeit war allerdings nicht nur schön, sondern auch anstrengend. Essen war, wie schon beim letzten Austauschprogramm, ein Problem, was sicherlich mit großen Umstellungen der Küche sowie einer anderen Einstellung dem Essen gegenüber zusammenhängt. Ebenso anders ist, dass in Deutschland ein Sprachniveau von A2 zwingende Voraussetzung für ein Schüleraustauschprogramm dieser Art ist. Dies ist in Frankreich anders. Dort kann man ohne Sprachniveau an Austauschen teilnehmen. Dies merkte man deutlich. Generell war die Motivation nicht ganz für alle Dinge, die man in Deutschland so macht, vorhanden.
Dagegen hat sich mein Bild bei meinem Austausch in Frankreich drastisch geändert. Nach einer langen Zugfahrt, welche auf dem Hinweg immerhin direkt zu absolvieren war, war ich sehr nervös, als das erste Aufeinandertreffen mit der Familie anstand. Diese Aufregung hat sich aber direkt wieder gelegt, nachdem ich die Familie kennengelernt habe. Sie waren super nett und bemüht, den Austausch zu einer tollen Erfahrung zu machen. Dafür war und bin ich dankbar. Viele freie Minuten wurden dafür genutzt, mir Land und Leute zu zeigen. Dabei habe ich weitere viele nette Leute getroffen sowie tolle Landschaften der französischen Atlantikküste sowie der Weinregion Bordeaux kennengelernt. Wir besichtigten St. Émilion (ein mittelalterliches Weindorf), Arcachon (eine Kleinstadt an der Atlantikküste), die Dune du Pilat (ein gigantischer Sandberg, der direkt am Meer endet und so ein super Ausflugsziel mit tollem Strand darstellt) sowie natürlich Bordeaux. Gerade Bordeaux und die Dune du Pilat haben mir wirklich gut gefallen. Des Weiteren verbrachten wir ein Wochenende bei einer befreundeten Familie, die nah bei einer Surfschule von Bekannten wohnen. Da es mein erstes Mal Surfen war, blieb der Erfolg zwar aus, aber riesigen Spaß hat es trotzdem gemacht. Außerdem habe ich mit der Familie einige Gesellschaftsspiele gespielt. Davon haben mir einige echt gut gefallen, weswegen ich mir eines selbst mitbrachte :-).
Die Schule dort ist eindeutig anders als bei uns, da die Schule dort abgeriegelt ist und es viel mehr Sicherheitsvorkehrungen gibt. Das hat echt an ein Gefängnis erinnert. Aufgrund der Terrorgefahr muss man an dieser Schule (keine Ahnung ob das frankreichweite Regularien sind oder nicht) erstmal beweisen, dass man Schüler ist. Das war komisch. Die Mensa in Frankreich ist, wie schon beim letzten Austausch, super, und da es an dieser Schule extrem viele Schnäker gibt, ist man immer mit ordentlich viel Essen versorgt. Das kann man über die Mensa bei uns ja nicht gerade behaupten. Das Niveau ist auf der Schule deutlich bis etwas niedriger, was den Unterricht etwas langweilig machte, solange man nicht gesprochen hat. Die Lehrer und Mitschüler waren aber super nett.
Final bleibt zu sagen, dass ich jedem, der überlegt eine solche Erfahrung zu machen, ich dies auch dringend empfehlen würde. Es hat kaum Nachteile und ist echt eine Erfahrung die einen wahrscheinlich nicht nur sprachlich weiterbringt.